Das angesehene Journal of the European Economic Association hat einen Forschungsartikel unserer Kollegen und Experten der Wettbewerbsökonomie, Charlotte Evensen und Simen Ulsaker, sowie Co-Autor Professor Frode Steen (NHH Norwegian School of Economics), zur Publikation akzeptiert. Der Artikel untersucht den Wettbewerb zwischen dem spezialisierten Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und breit aufgestellten Selbstbedienungs-Warenhäusern (SB-Warenhäusern) und stellt die Frage: Wie wird der Lebensmittelgeschäft beeinflusst, wenn sich ein Warenhaus in der Umgebung ansiedelt?
SB-Warenhäuser sind Geschäfte mit einem breiten Produktsortiment, das sowohl Lebensmittel als auch eine Palette anderer, meist haushaltsbezogener Artikel führt – wie zum Beispiel Mein Real in Deutschland. Diese Geschäfte gewinnen in vielen Ländern einen immer größeren Anteil am Lebensmittelmarkt. Charlotte und Simen haben untersucht, wie Geschäfte des LEHs durch ein in der Nachbarschaft neu eröffnetes SB-Warenhaus beeinflusst werden. Die Auswirkungen auf das Geschäft des LEHs hängen von der Entfernung zum neuen Warenhaus ab. Wenn Kunden das SB-Warenhaus von demselben Parkplatz erreichen wie die LEH-Niederlassung, erhöht die Ansiedlung des Warenhauses den Kundenstrom und den Umsatz des LEHs. Die Wirkung dreht sich jedoch zu einer Reduktion des Kundenstroms und Umsatzes, wenn die LEH-Niederlassung und das SB-Warenhaus nicht vom selben Parkplatz aus erreichbar sind.
Zusammengefasst hat die Eröffnung eines SB-Warenhauses zwei Auswirkungen auf naheliegende Geschäft des LEH: Es entsteht einerseits stärkere Konkurrenz für bestimmte Produkte, und andererseits kommen mehr Kunden in die LEH-Niederlassung, wenn sich das Warenhaus in fußläufiger Entfernung befindet. Welcher Effekt dominiert, hängt davon ab, ob beide Geschäfte vom gleichen Parkplatz aus erreicht werden.
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